
Architekturfotografie «intra muros»: prison and correctional photography
Seit meinem ersten Bildband über Gefängnisse und Justizvollzug in der Schweiz, 2006, beschäftige ich mich fotografisch und publizistisch mit dem Thema «Gefängnis», korrekt: mit den Institutionen des Freiheitsentzuges. Im Fokus stehen die Architektur, die Infrastruktur, der Alltag der Vollzugsangestellten sowie das Umfeld der Gefangenen. Ziel ist die sachlich-dokumentarische Perspektive, der Vergleich architektonischer Konzepte und Systeme der verschiedenen Epochen und Staaten. Oder: Wie war es früher — und wie machen es Andere? Der rote Faden meiner Gefängnisfotografie ist die Bildserie* der typischen Bereiche einer Institution: der Wohn-, Arbeits-, Freizeit-, Bildungs- und Besucherbereich der Gefangenen, der Gesundheitsdienst, die Administration und Direktion bis hinaus zum Peripherieschutz. Oder: von der Mauer bis zur Zelle.
*) Eine Bildserie beabsichtigt über die Modifikation des Gleichen das Unterschiedliche hervorzuheben.
Wo ist das Portfolio?
Einige Arbeiten stelle ich auf der Plattform Behance vor, zusammen mit dem Portfolio meiner alltäglichen architekturfotografischen Arbeiten. Es sind immer nur Fragmente und die ganze Portfolio-Aufarbeitung ist noch in Arbeit.
Aktuelles und Vergangenes
Eigene Publikationen zum Thema

Ein aussergewöhnlich bildreiches Hand- und Lehrbuch mit historischen und aktuellen Fotografien, Grafiken und Tabellen. In 20 Kapiteln wird der tiefgreifenden Wandel der Sanktionspraxis und die umfassende Modernisierung der Gefängnisse und Vollzugsanstalten der Schweiz in den letzten zwei Jahrhunderten behandelt.
340 Seiten, Format 160 × 185mm. Erschienen 2015 im Stämpfli-Verlag, Bern.
Herausgeber: Daniel Fink, Peter Schulthess. Ein Projekt der Gefängnisforschung.Schweiz gefo.ch
Auf 352 Seiten wird der Strafvollzug im Kanton Aargau seit seiner Gründung 1803 und noch ein paar Jahre zuvor aufgerollt. Wie kommt es von der helvetischen Zentralzuchtanstalt in Baden zur Vorzeige-Anstalt in Lenzburg? Wie sahen damals die grossen Vorbilder im In- und Ausland aus und welche Vollzugssysteme versprachen die beste Wirkung im Kampf gegen das Verbrechertum?
Den geschichtlichen Bogen von damals zu heute spannen die sieben Direktoren, die unterschiedlicher nicht sein konnten, allesamt aber den klassischen Typus deutschschweizerischen Anstaltsdirektoren verkörpern. Bis 1981 wohnten sie mit ihren Familien innerhalb der Anstaltsmauern und ihre Frauen wurden automatisch zu Oberaufseherinnen. Direktor war nicht ihr Beruf. Es war ihr Leben.
Zu den Bausteinen einer Strafanstalt gehören nebst einer funktionellen Architektur und einem verantwortungsbewussten Direktor vor allem geeignete Angestellte und Beamte: Geistliche, Lehrer, Verwalter, Werkmeister und Aufseher (nebst einigen wenigen Aufseherinnen). Was waren ihre Aufgaben? Wie wurden sie ausgebildet?
«Damals in ‹Lenzburg›» widerlegt so manche Vorurteile. Es ist das einzige deutschsprachige Buch, das die Architektur, die Struktur und die Zusammenhänge einer Strafanstalt im geschichtlichen Kontext beleuchtet. Verständlich und Illustrativ, mit 220 Abbildungen.
352 Seiten, Format 250 × 168mm
Erschienen 2014 im themaverlag (→Bestellen bei gefo.ch)
Autor: Peter Schulthess
ISBN: 987-3-905731-06-4

Der Bildband eröffnet in ungewohnter Weise die verschlossene Welt unserer Gefängnisse und Vollzugsanstalten. Im Fokus stehen die Innen- und Aussenansichten, Themen zum Alltag sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Ein Blick zurück zeigt die Entwicklung der Freiheitsstrafen, die Geschichte der Basler Strafanstalt "Schällemätteli" sowie das Ende der Scharfrichterei und der Todesstrafe in der Schweiz.
Eine spezielle Aufnahmetechnik ermöglicht die Ansicht einiger Zellen von oben aus der Fliegenperspektive und zeigt die Grundrisse und Einrichtungen bis ins Detail. Dieser grossformatige und grossartige Bildband wurde in zwei verschiedenen Ausführungen hergestellt. Beide sind vergriffen. Ein Folgeband ist geplant. Dieser wird den ersten Band ergänzen.
208 Seiten, Format 240 × 297mm. Erschienen 2006 im themaverlag (vergriffen).
ISBN: 987-3-905731-02-6
Fotografierte Anstalten/Gefängnisse
Seit 2002 fotografiere ich Gefängnisse und Straf-/Massnahmenanstalten und andere Institutionen des Freiheitsentzuges im In- und Ausland, oft mehrfach. Dazu zählen auch ehemalige Gefängnisse, die zum Zeitpunkt der Aufnahmen im Originalzustand, aber nicht mehr im Betrieb waren und solche, die umgebaut oder nur noch teilweise erhalten sind und anderen Zwecken dienen, z.B. als Museum. Die folgende Liste ist eventuell nicht ganz aktuell...
Wo sind die Bilder? Nicht online – mit Ausnahme einiger bereits veröffentlichten Bildern. Die Fotos werden kommerziell verwertet sowie für (eigene) Publikationen und Ausstellungen verwendet. Dabei gilt das Gebot der Erstveröffentlichung. Die Gefängnisfotografie ist zudem ein sensibler Bereich (Persönlichkeitsrechte, sicherheitstechnische und politische Aspekte). Oftmals müssen die Bilder vor einer Veröffentlichung genehmigt werden.
Suchen Sie Bilder von Gefängnissen? Dann sind Sie bei mir richtig. Ob Medienschaffende, Verlage oder Institutionen: Sie finden bei mir ein grosser Fundus an Bildern zu nahezu allen Bereichen des Freiheitsentzuges (Wohnen, Freizeit, Arbeit, Sicherheit, Medizin usw.). Senden Sie mir eine E-Mail oder rufen Sie mich an.
Schweiz
Erste Fotos vom Juli 2006. Seither sporadische Updates nach Renovationen oder für bestimmte Themen.
Als eigentliche Strafanstalt der JVA Lenzburg wird der sog. «Fünfstern» bezeichnet: der alte Zellenbau aus dem Jahr 1864, erbaut vom Architekt Robert Moser (1833–1901), dem Vater des berühmten Architekten Karl Moser (1860–1936). 1995 wurde am Ende eines Zellenflügels ein Hochsicherheitstrakt in der Form eines einzel stehenden Betonkubus angebaut. Die Strafanstalt Lenzburg ist der fotogenste Gefängnisbau in der Schweiz.
Das «ZG», wie es genannt wird, wurde im Mai 2011 in Betrieb genommen. Kurz vor Eröffnung konnte ich die ersten Aufnahmen machen, danach 2013, als die ersten Künstler-Graffitis in den Spazierhöfen abgeschlossen waren (siehe www.4661m2.com)
Fotos vom April 2016 (digital Mittelformat), bisher unpubliziert.
Der Kanton Appenzell-Ausserrhoden betreibt mit «Gmünden» faktisch eine JVA. Die Gesamtanlage besteht aus einer ehemaligen Zwangsarbeitsanstalt aus dem Jahr 1864, einer Erweiterung von 1964 und einem Gefängnisneubau, der 2007 in Betrieb genommen wurde. Die drei Baukörper aus drei Generationen sind miteinander verbunden und werden äusserlich als eine zusammengewachsene Einheit wahrgenommen. Organisatorisch und wohl auch aus rechtlichen Überlegungen wird jedoch das «Kantonale Gefängnis Appenzell Ausserrhoden» als eigenständige Einheit kommuniziert. «Gmünden» liegt idyllisch im Grünen der Appenzellischen Hüggellandschaft. Von ein paar privilegierten Zellen im Altbau (dem «roten Haus») geniesst man einen freien Blick auf den Säntis.
Siehe als Einleitung «Strafanstalt Gmünden». Das Gefängnis mit nur 12 Plätzen wurde mit untypisch grossen Zellengrundrissen gebaut. Die Einzel- und Doppelzellen sind mit Duschen ausgerüstet. Überzeugende Innenarchitektur und vorbildliches Farbkonzept. Äusserlich passt sich der nicht akzentuierte Neubau zu sehr an die Baukörper der anliegenden «64er»-Anstaltserweiterung an.
Aufnahmen vom April 2016 (digital Mittelformat), bisher unpubliziert.
Fotos vom Juni 2006 (6×7cm, Diapositiv) und August 2015 (KB Digital).
Aufnahmen vom Juni 2006 (6×7cm, Diapositiv) und Januar 2016 (Digital, Mittelformat).
Aufnahmen vom Juni 2006. 6×7cm, Diapositiv.
Fotos vom Oktober 2018, digital Mittelformat. Teilweise publiziert im infobulletin 2/2016 zum Thema «Lebensende im Justizvollzug»
Die Bewachungsstation ist eine schweizweit einmalige Einrichtung für die medizinische und psychiatrische Interventionen aber auch ambulante medinzische Versorgungen für Gefangene (Tagesmedizin). Der Bau, eine Mischung zwischen Altbau mit den typischen hohen Räumen und neuen Anbauten (Zugang, Spazierhof auf dem Dach) wurde 2004 bezogen. Nebst dem medizinischen Personal kümmern sich - vergleichbar mit einem Gefängnis - der Sicherheitsdienst um die allgemeinen Belangen der Sicherheit, die Ein- und Austritte wie auch die zahlreichen Transporte auf dem weiträumigen Gelände des Inselspitals. Als einzige Instituition des Freiheitsentzuges in der Schweiz wird in der BEWA ein absolutes Rauchverbot durchgezogen, auch auf dem Spazierhof.
Aufnahmen vom Juni 2006. 6×7cm, Diapositiv.
Fotos von 2008 und 2016. Bisher unpubliziert.
Aufnahmen vom Mai 2013. KB Digital.
Aufnahmen vom Mai 2013. KB Digital.
Aufnahmen vom Dezember 2015. Digital Mittelformat.
Aufnahmen vom Juni 2006. 6×7cm, Diapositiv.
Aufnahmen vom Januar 2006. 6×7cm, Diapositiv.
Aufnahmen vom Januar 2006. 6×7cm, Diapositiv.
Aufnahmen vom September 2014. KB Digital.
Siehe Fink/Schulthess 2014, Kap. 3.
Aufnahmen vom Juni 2006. 6×7cm, Diapositiv.
Während der Fussball-Europameisterschaft, die auch in Basel ausgetragen wurde, rechneten die Basler Behörden mit dem Schlimmsten. Sie liess von der Armee in der nicht mehr genutzten Strafanstalt «Schällemätteli» eine Gefangenensammelstelle einrichten. Einfache Blockzellen nach mittelalterlichem Vorbild sollten die Festnahme einer sehr grossen Anzahl randalierender Fussballfans ermöglichen. In den Büroräumen der ehemaligen Anstalt wurden Schnellgerichte einquartiert.
Aufnahmen vom Mai 2008. 6×7cm, Diapositive
Aufnahmen vom Dezember 2005. 6×7cm, Diapositiv
Aufnahmen vom Dezember 2012. KB Digital.
Siehe Fink/Schulthess 2014, Kap. 17.
Aufnahmen vom November 2014. KB Digital.
Siehe Fink/Schulthess 2014, Kap. 6.
Das «Schällemätteli», wie die Strafanstalt Basel-Stadt im Volksmund genannt wird, ist sozusagen die kleine Schwester von «Lenzburg». Sie wurde vom selben Architekt (Robert Moser aus Baden) gebaut und ging 1864 nur wenige Monate nach «Lenzburg» in Betrieb. Nach dem Radialplan mit drei Zellen- und einem Verwaltungsflügel. Der Bau mit seinen viereckigen Umfassungsmauern lag bald mitten in der grösser werdenden Stadt. Nach 100 Jahren war man sich einig: die desolate Strafanstalt muss aus Basel weg. Man einigte sich mit dem Kanton Zug(!) auf den gemeinsamen Bau und Betrieb einer interkantonalen Strafanstalt in Bostadel, die 1977 in Betrieb ging. Das «Schällemätteli» wurde geleert, dann aber in den unruhigen Jahren 1982 als provisorisches Gefängnis über Nacht wieder zum Leben erweckt. Erst 2004 erfolgte die endgültige Schliessung des Gefängnisbetriebes.
Im März 2002 stand ich mit Kamera und Stativ zum ersten Mal in einer solchen eindrücklichen abgeschlossenen Welt. Die Bilder, die ich damals auf Kleinbild-Schwarzweissfilm belichtet habe, war der Beginn einer fotografischen und bald auch publizistischen Vertiefung in die Welt hinter Gittern.
Aufnahmen 2002: KB, Schwarzweissfilm, LEICA M4P. Diese Bilder und die Geschichte der Anstalt mit Grundrissen: Band I, S. 16–21
Aufnahmen 2009. 6×7, Farbnegativ, Mamiya 7
Aufnahmen 2009–2010: (Abbrucharbeiten): Digital KB
Der «Waaghof» wurde 1995 als Ersatz des «Lohnhofgefängnisses» in Betrieb genommen.
Aufnahmen vom April 2002 (KB, Schwarzweissnegativ), Februar 2006 (6×7cm Diapositiv) und November 2014 (KB Digital).
Siehe Band I, 2006, S. 52–59 und Fink/Schulthess 2014, Kap. 6.
Aufnahmen vom Januar 2006. 6×7cm Diapositiv.
Siehe Band I, 2006, S. 126–133.
Einrichtung für Jugendliche (Mädchen und Jungen), 30 Plätze. Neubau in Vernier, direkt neben dem Ausschaffungsgefängnis Frambois gelegen.
Aufnahmen vom Juli 2008. 6×7cm, Diapositiv.
Neubau. Seit 2004 Konkordat-Ausschaffungsgefängnis der Kantone VD-GE-NE mit 20 Plätzen. Vielleicht das «komfortabelste» Ausschaffungsgefängnis in der Schweiz.
Fotos vom August 2008, 6×7cm, Diapositiv.
Mini-Anstalt mit offiziell 18 Plätzen für den geschlossenen Vollzug. 1977 als Arbeitserziehungsanstalt in Betrieb genommen. Doppelt belegte Zellen. Architektonisch spezieller Bau: Im Viertelkreis sind 5 jeweils leicht verschobene Segmente mit den Zellen angeordnet. Eine Art runde Sägezahnfassade. Favra liegt direkt neben der Umfassungsmauer von Champ-Dollon in der Grenzgemeinde Puplinge.
Aufnahmen vom August 2008. 6×7cm, Diapositiv.
Im Januar 2008 wurde la Brenaz als erste Erweiterung des legendären Prison de Champ-Dollon eröffnet. Einzelzellen mit einem Grundriss von 12,3 m², Sichtbetonwänden und -decke und Kühlschrank. Geschlossener Vollzug von Strafen bis 1 Jahr.
Aufnahmen vom August 2008. 6×7cm, Diapositiv.
Eine weitere Ergänzung von Champ-Dollon. Neben dem Prison von 1977 und dem Erweiterungsbau (Annexe) von 2011, dem Gefängnis für Kurzstrafen la Brenaz von 2008 wurde 2014 die Massnahamen-Anstalt Curabilis in Betrieb genommen. Organisatorisch eigenständig und architektonisch originell, wie die meisten Genfer Vollzugseinrichtungen. Offiziell 92 Plätze und 200 Angestellte. Aufgrund der permanenten Platznot im sind 2 Pavillons als Entlastung des Prison de Champ-Dollon zweckentfremdet. Dieser Zustand soll bis 2016 dauern.
Aufnahmen vom Oktober 2015. Digital KB.
Eine stattliche, freistehende Villa mit dezent vergitterten Fenstern in Carouge, einem noblen Vorort von Genf. Seit 2003 wird das Gebäude hauptsächlich für den Vollzug der Halbgefangenschaft verwendet. 18 Plätze.
Aufnahmen vom Sept. 2008. 6×7cm, Diapositive
Stattliche, freistehende Villa in Genf. Vergitterte Fenster und Balkon. 9 Plätze für den Normalvollzug, Halbgefangenschaft und Arbeitsexternat für Frauen. Teils Mehrbettzimmer.
Aufnahmen vom Sept. 2008. 6×7cm, Diapositiv.
Zweistöckiger Sichtbetonbau mit dezenter Fenstervergitterung. 21 Plätze für Normalvollzug, Halbgefangenschaft und Arbeitsexternat für Männer.
Aufnahmen vom Sept. 2008. 6×7cm, Diapositive
Stattliche, palastähnliche Villa in Vandoeuvres, einem Vorort von Genf. Hat die Anmutung eines Sanatoriums mit grosszügigem Park und toller Aussicht. 24 Plätze für Arbeitsexernat.
Aufnahmen vom Juli 2008. 6×7cm, Diapositiv.
Das grösste eigentliche (Untersuchungs-) Gefängnis in der Schweiz liegt in der Gemeinde Puplinge, nahe der Grenze zu Frankreich. Gleichzeitig ist es das überfüllteste. 1977 mit 244 Plätzen in 5 Männerabteilungen und 26 Plätzen in der Frauenabteilung eröffnet. Schon bald mussten die Betten der Einzelzellen aufgestockt werden; die Dreierzellen (25m²) wurden auf 5 Betten im wahrsten Sinne erhöht. Diese Aufstockung wird jedoch nicht in die Kapazität eingerechnet.
2011 wurde zur Entlastung ein Flügel mit 100 Plätzen angebaut. Seither wird die Kapazität offiziell auf 376 Plätzen beziffert. Die Überbelegung ist geblieben.
Das Bild von Champ-Dollon wurde zum Titelbild des ersten Bandes. Das Gefängnis ist auf den Seiten 36–43 vorgestellt.
Aufnahmen vom Juli 2006. 6×7cm, Diapositiv.
Ein kantonales «all-in-one»-Gefängnis aus dem Jahr 1865 mitten in der 1861 neu aufgebauten Kantonshauptstadt. 13 Plätze für Vollzugs-, Untersuchungs- sowie Ausschaffungshäftlinge, Männer und Frauen. Das Gefängnis dient auch dem Vollzug kurzer Freiheitsstrafen.
Aufnahmen vom Februar 2006. 6×7cm, Diapositiv.
Siehe Band I 2006, S. 66–67.
Aufnahmen vom April 2006. 6×7cm, Diapositiv.
Siehe Band I 2006, S. 168–175.
Seit 2001 betreiben die Schweizerischen Bundesbahnen SBB und die Securitas AG im Auftrag des Bundes und der KKJPD das interkantonale Häftlingstransportsystem «Jail-Train-Street». Per Zug wird die Strecke Bern – Bassersdorf ZH betrieben; die «Feinverteilung» erfolgt mit speziellen Fahrzeugen der Securitas.
Aufnahmen Dezember 2005. 6×7cm, Diapositive.
Siehe Band I, 2006, S. 204f.
Aufnahmen vom Juni 2006. 6×7cm, Diapositiv.
Siehe Band I 2006, S. 68–71.
Die Strafanstalt Wauwilermoos ist eine offene Strafanstalt mit 64 Plätzen für den Vollzug von Freiheitsstrafen. Eine geschlossene Abteilung mit 14 Haftplätzen wird als Ausschaffungsgefängnis betrieben. Die Strafanstalt betreibt den grössten bio-zertifizierten Landwirtschaftsbetrieb im Kanton Luzern.
Fotos vom Januar 2016, digital Mittelformat.
Gerichtsort und Staatsgefängnis für die Montagnes neuchâteloises; seit Beginn des 19. Jh. 12–16, später bis 29 Gefängnisplätze. Heute Museum. Die Zellen können besichtigt werden.
Aufnahmen April 2007. 6×7cm, Diapositive.
Siehe Fink/Schulthess 2015, Kap. 7
Neubau aus dem Jahr 1971, ehemaliges Haus für junge Mädchen. Umbau 1994 zur Erwachsenenstrafanstalt. 2015 erneuter Umbau.
Tatsächlich geniesst man von einigen Zellen und Gemeinschafträumen einen herrlichen Blick auf den Neuenburger See.
Aufnahmen vom März 2009. 6×7cm, Diapositive.
Siehe Fink/Schulthess 2015, Kap. 7
Im öffentlich zugänglichen Gefängnisturm sind einige typische Blockzellen aus dickem Eichenholz zu besichtigen.
Aufnahmen vom April 2007. 6×7cm, Diapositive
Siehe Fink/Schulthess 2015, S. 186
Der Altbau aus dem Jahr 1890 wurde 1965–1967 erweitert, u.a. mit einem 8-stöckigen «Hochhaus». Nach diversen weiteren Renovationen und Umbauten fasst die Einrichtung heute 112 Plätze für U-Haft, Strafvollzug Arbeitsexternat und Halbgefangenschaft.
Aufnahmen vom März 2009. 6×7cm, Diapositive.
Siehe Fink/Schulthess 2015, Kap. 7
Aufnahmen vom April 2006. 6×7cm, Diapositiv.
Siehe Band I 2006, S. 162–167.
Der dreigeschossige Solitärbau (Inbetriebnahme 2003) mit 45 Plätzen und innenliegenden Spazierhöfen liegt in der Ebene des Rheintales an der Grenze zur Landwirtschaftszone. Sämtliche Zellen (Einzel- und Doppelzellen) befinden sich im 2. Obergeschoss. Die breiten, gitterlosen Zellenfenster lassen sich nicht öffnen, geben dafür die Sicht frei weit in die Ebene und zu den nahe gelegenen Berge. Zusätzlich zu den «Panoramfenstern» sind alle Zellen mit Oblichtern ausgestattet, die sich geringfügig öffnen lassen und bescheiden Frischluftzufuhr gestatten. Die Spazierhöfe befinden sich in der Mitte des langrechteckigen Betonkubus und nehmen die gesamte Höhe der beiden Obergeschosse ein. Ein durch und durch gelungener Bau. Die Mitarbeiter schätzen den überdurchschnittlich hohen Tageslichteinfall in allen Räumen und Gängen.
Aufnahmen vom Mai 2016, digital Mittelformat. Veröffentlicht im «info bulletin» 1/2016 (Thema Untersuchungshaft)
Aufnahmen vom August 2015. Digital KB
Aufnahmen vom Juli 2013 (Im Rohbau). Digital KB
Aufnahmen vom September 2014. Digital KB
Aufnahmen vom Dezember 2015. Digital Mittelformat
Siehe Fink/Schulthess, 2014, Kap. 2
Die offene Strafanstalt Schöngrün an der Schöngrünstrasse in Solothurn wurde im November 2014 geschlossen. Nach dem geplanten Abbruch sollen auf dem Gelände Wohnungen entstehen.
Aufnahmen vom Juli 2013. Digital KB.
Siehe Fink/Schulthess 2014, S. 43
Vollzug von Massnahmen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. 55 Plätze.
Aufnahmen vom April 2006. 6×7cm, Diapositiv.
Siehe Band I 2006, S. 182–185.
Aufnahmen vom Juni 2006. 6×7cm, Diapositiv.
Siehe Band I 2006, S. 134–141.
Aufnahmen vom Mai 2006. 6×7cm, Diapositiv.
Siehe Band I 2006, S. 126–133.
Neubau aus dem Jahr 1992. Untersuchungshaft und Strafvollzug an Frauen und Männern.
Fotos vom Juli 2013, digital KB.
Siehe Fink/Schulthess, Kap. 16
Das alte Gefängnis aus dem Jahr 1913 zwischen der Altstadt und dem Schloss Sion wurde 1997 geschlossen und nach einer Renovation 2000 als kantonales Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Baukörper inklusive der Umfassungsmauer und des Hofes ist erhalten vermitteln einen guten Eindruck der damaligen Gefängnisarchitektur. Die Zellen wie auch die Zellentüren jedoch haben ihren Charme durch die Renovation verloren.
Fotos vom November 2015, digital KB.
Neubau aus dem Jahr 1998 in der Nähe des Flughafens südwestlich von Sion. 144 Plätze, seit Anfang 2019 auch eine Abteilung für Frauen.
Fotos vom 21. Mai 2019, digital Mittelformat für «Prisons en Suisse – Gefängnisse der Schweiz –
Prisons in Switzerland», Band 2/Volume 2, Etablissements du Concordat latin, ISBN13: 978-3-905731-09-5 sowie die Ausstellung «the swiss prison photo project» in Bern vom 15.11.2019 bis 4.4.2020 prisonphotoproject.ch
Offene Vollzugsanstalt mit Landwirtschaftsbetrieb aus den 1930er-Jahren sowie separater Neubau für die Ausschaffungshaft (centre LMC: centre d’exécution de la loi sur les mesures de contraintes).
Fotos vom 20. Mai 2019, digital Mittelformat für «Prisons en Suisse – Gefängnisse der Schweiz –
Prisons in Switzerland», Band 2/Volume 2, Etablissements du Concordat latin, ISBN13: 978-3-905731-09-5 sowie die Ausstellung «the swiss prison photo project» in Bern vom 15.11.2019 bis 4.4.2020 prisonphotoproject.ch
Neubau von 1978 für den Strafvollzug, seit 2005 für die geschlossene Unterbringung von männlichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen (détention des mineurs et jeunes adultes). Eindrückliche Architektur; u.a. haben mit wenigen Ausnahmen alle (Einzel-)Zellen einen Balkon. Wahrscheinlich mit Witzwil die einzige Institution in der Schweiz mit eigenem Hallenschwimmbad (aus Sicherheitsgründen sind beide nicht mehr in Betrieb).
Fotos vom 20. Mai 2019 für «Prisons en Suisse – Gefängnisse der Schweiz – Prisons in Switzerland», Band 2/Volume 2, Etablissements du Concordat latin, ISBN13: 978-3-905731-09-5 sowie die Ausstellung «the swiss prison photo project» in Bern vom 15.11.2019 bis 4.4.2020 prisonphotoproject.ch
Aufnahmen vom Juni 2006. 6×7cm, Diapositiv.
Siehe Band I 2006, S. 190–194.
Die Abteilung Untersuchungshaft befindet sich im gleichen Gebäudekomplex wie die Abteilung Ausschaffungshaft.
Fotos vom April 2006. 6×7cm, Diapositiv.
Siehe Band I 2006, S. 190–194.
Fotos vom Januar 2006. 6×7cm, Diapositiv.
Siehe Band I, 2006, S. 44–51
Neubau 1995 auf dem Gelände der alten Strafanstalt aus dem Jahr 1901 in Regensdorf.
Fotos vom Februar 2006 (6×7cm, Diapositiv) und August 2013 (KB Digital).
Siehe Band I 2006, S. 74–81 und Fink/Schulthess 2014, Kap. 5.
Fotos vom April 2006. 6×7cm, Diapositiv.
Siehe Band I 2006, S. 32–35.

Forensik-Neubau (Gebäude 59, 2007 in Betrieb genommen) mit 3 Hochsicherheitsstationen, geschlossene Stationen (Gebäude 80-82, 2013 saniert) und offene Station (Gebäude 72) des Zentrums für Stationäre Forensische Therapie ZSFT auf dem Gelände der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich in der Gemeinde Rheinau.
Fotos vom August 2013 und Juni 2019
Siehe Fink/Schulthess 2014, S. 77 und 92
Deutschland
Aufnahmen vom Januar 2006. 6×7cm, Diapositiv.
Siehe Band I 2006, S. 22–23
In Betrieb genommen wurde die JVA im September 1963 mit einer Kapazität von 820 Plätzen. «Haftanstalt mit Dachterrasse» wurde der fortschrittliche Gefängnisneubau in den Medien betitelt. 10½ Jahre später geriet die JVA, insbesondere der dominante Zellenbau 1 mit seiner markanten Sägezahnfassade wiederum in die Schlagzeilen der Medien. Die JVA wurde zum «RAF-Knast» wegen der Nähe zum Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe, das für die Prozesse zuständig war.
Ende 2016 soll auf dem vergrösserten Gelände mehrere zusammenhängende Erweiterungsbauten fertig gestellt und Anfang 2017 in Betrieb genommen werden. Danach soll der Bau 1 abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt werden.
Aufnahmen vom Juni 2016. Digital Mittelfomat.
1848 nach Vorbild der Londoner Musteranstalt Pentonville in Betrieb genommen. Vier Zellentrakte in Kreuzform mit je 108 Zellen.
Aufnahmen vom Juli 2013. KB Digital.
Siehe Schulthess 2014, S. 69f.
Im Berliner Ortsteil Tegel gelegen ist sie die grösste geschlossene und zugleich eine der ältesten Justizvollzugsanstalten Deutschlands. 1898 in Betrieb genommen. 2007 lag die Kapazität bei 1.700 Plätzen. Ausländeranteil: 33% (Stand Jan. 2016).
Aufgenommen im Februar 2007. 6×7cm, Diapositiv.
Portugal
In Portugal gibt es zwei Gefängnisse bzw. Institutionen des Freiheitsentzuges für Frauen, eine im Norden und eine im Süden. Santa Cruz do Bispo ist die Anstalt für den Norden Portugals und liegt in der Anflugschneise des Flughafens von Porto. Angrenzend, aber eher unzusammenhängend aneinandergewürfelt liegen weitere Institutionen des Strafvollzuges: Die Männerstrafanstalt (in einem markanten V-förmigen Gebäude), einer Einrichtung zur Drogentherapie, eine Einrichtung für psychisch Kranke im Strafvollzug und ein Quartier für eine mobile Eingreiftruppe, Zuständig für die Gefängnisse Nordportugals.
Diese «EP» mit rund 330 Gefangenen (Verurteilte und Nichtverurteilte) wurde 2002 in Betrieb genommen und gilt als Musteranstalt in Portugal. Es ist mein erster Besuch in einem portugiesischen Gefängnis. Der Unterschied zur Frauen-Anstalt Hindelbank im Kanton Bern ist nicht riesig. Die Platzverhältnisse sind insgesamt kleiner, besonders die Zellen. Eine Ausnahme ist die Turnhalle: da kann keine Schweizer Anstalt mithalten! Und im Gegensatz zu vielen Schweizerischen Gefängnissen wird sie auch benutzt.
Aufnahmen vom November 2016, digital Mittelformat.
17 km im Nordwesten von Lissabon | 732 Plätze | 707 Insassen | 3 Einheiten | Inbetriebnahme 2003/2004
Fotos vom November 2016, digital, Mittelformat.
Die Einrichtung liegt in einer grünen Gegend entlang der N117, umgeben von einem militärischen Trainingsgebiet. Mit Ausnahme der beiden Zellenblöcke können die Gebäude und das grosszügige Areal mit seinen Landreserven als Muster für weitere Anstalten betrachtet werden, speziell das gut organisierte Besucherzentrum. Die Zellenblöcke enthalten total 72 Einzelzellen und 122 Gemeinschaftszellen mit vier, seit 2011 fünf Betten. Die Innenarchitektur dieser Gebäude ist unübersichtlich und benötigt für die Aufsicht der Gefangenen viel Personal.
Die Einheit mit dem leichteren Regime (RAI) hat 38 Plätze mit einer vergleichsweise sehr komfortablen, nahezu familiären Atmosphäre.
Carregueira ist ein modernes Mustergefängnis in vielen Belangen und man wünscht sich mehr davon. Es war mein zweiter Besuch in einer portugiesischen Anstalt und ich war überrascht, wie wenig Gefangene arbeiten und wie viele den ganzen Tag nutzlos in der Zelle hängen.
Izeda (Região Trás os Montes) | 301 Plätze | 253 Insassen | Inbetriebnahme als Vollzugseinrichtung 1995
Izeda liegt in einer kargen Region auf 600 m ü. M. nahe der Grenze zu Spanien. Die Region (auf Deutsch «hinter den Bergen») ist bekannt für die extrem heissen Sommer und die bitterkalten Winter. Die weltweit tätige Organisation der Salesianer Don Boscos, eine 1859 gegründete Ordensgemeinschaft der römisch-katholischen Kirche, baute 1960 am Rande der Ortschaft ein imposantes Internat mit Berufsschule, das sie bis 1977 betrieben. 1996 wurde das Gebäude und Gelände zu einer Strafvollzugseinrichtung umgerüstet. Die grossen Schulzimmer dienen nun als Zellen mit bis zu 16 Betten, ein riesiger Saal mit Bühne ermöglicht Theater- und Musikproduktionen und die prächtige Kirche gibt Nahrung für die Seele. Dank einer früheren Erbschaft verfügt die Anstalt über Olivenhaine und eine Olivenpresse im Dorf.
Lissabon (Zentrum) | 887 Plätze | 1320 Insassen | 8 Einheiten | Inbetriebnahme 1880
Der beeindruckende, heute unter Denkmalschutz stehende Bau liegt am Rand der Innenstadt, auf einem der sieben Hügel Lissabons. Als architektonisches Vorbild diente das Gefängnis von Leuven in Brüssel, Belgien, von 1860. Das Zellengebäude besteht aus sechs Flügeln in der typischen Radialarchitektur der damaligen Zeit, mit nahezu 600 Zellen auf drei Stockwerken und einigen weiteren in den Kellergeschossen. Ein Flügel ist inzwischen renoviert; in den anderen wurden jeweils je zwei Einzelzellen zu einer Gemeinschaftszelle für vier Personen zusammengelegt, um die Kapazität zu erhöhen.
Eine weitere Einheit mit 38 Plätzen dient der therapeutischen Behandlung in einem strengeren Regime, allerdings mit komfortableren Lebensbedingungen. Diese Einheit G liegt in einem separaten historischen Gebäude, vermutlich dem ehemaligen Gefängnisspital.
Die medizinische Abteilung befindet sich heute in einem Neubau. Zwischen zwei Flügeln, in einem Containerprovisorium eingerichtet, befindet sich die Einheit H mit 104 nicht sehr komfortablen Plätzen für die Gefangenen im sog. leichteren Regime (RAI).
Für die Gefangenen bedeutet diese Anstalt ein hartes Pflaster. Für mich als Fotograf ist sie in ihrer Dimension und mit ihrer Fülle an originalen Bausubstanz ein seltenes Juwel. Die zwei Tage in dieser überfülltesten Anstalt in Portugal war viel zu kurz.